"Am besten schießt ihr, ohne zu denken."

Jeden zweiten und vierten Samstag im Monat findet in Brühl ein Kompaktkurs Bogenschießen statt. Hier kann man die Grundfertigkeiten des traditionellen Bogenschießens erlernen. Dieser Kurs ist geeignet für absolute Anfänger, genauso wie für Menschen, die schon mal Pfeil und Bogen in der Hand gehabt haben.

In direkter Nachbarschaft zum Phantasia­land steht die Domäne Walberberg, früher Dominikaner­kloster, heute Hotel und Event­location. Vom Parkplatz sind es nur wenige Meter zu Fuß. Im großzügigen Kloster­park haben die Mitarbeiter von Bogenlust zwischen Pappeln, Ahorn und Linden schon alles für den Kurs aufgebaut: einen Kreis aus Pylonen für die Bogen­schule, Ziel­scheiben für das Schieß­training und einen Parcours mit 3-D-Figuren. Auf einem Tisch stehen Gläser bereit, der Kühlschrank ist bestückt mit gekühlten Getränken, die man zum Unkostenpreis von 1,- Euro bekommt. Wenn alle Teil­nehmer da sind, wenn jeder ein Namens­schild am T-Shirt hat, kann der Kurs pünktlich um 12:30 Uhr losgehen.

Die Bogenschule

Als erstes stehen Aufwärmübungen und Sicherheitsfragen auf dem Plan. Alle Teilnehmer stellen sich in Zweierteams im Kreis auf. Die Mittagssonne ist noch gnädig. Eine mächtige Rotbuche verspricht erholsamen Schatten, wenn es heißer wird. Kursleiterin und Geschäftsführerin Steffi Bullack stellt ihre Kollegen vor: Dennis, Norman, René und Marc sind heute die Bogensportleiter. Zum Lockermachen und zur Konzentration versuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit verkreuzten Beinen und verschränkten Armen den Griff an die eigene Nase und zu den Ohren zu koordinieren. Im Jung­gesellen­lager werden ausgelassen Sprüche gekloppt, bei dem Freundinnen­trüppchen gekichert.

Dann geht es um erste Grund­begriffe: woraus besteht der Pfeil, welche Teile hat ein Bogen, bei welchem Kommando darf man schießen und was gibt es zur Sicherheit zu beachten? Bogenlust hält sich an die Sicherheits­bestimmungen des Deutschen Feld­bogen­verbandes, in dem die Bogen­sportleiter ausgebildet wurden. Ist das verstanden, geht es um die richtige Haltung beim Bogenschießen. Die Füße stehen parallel zueinander und bilden eine Linie zum Ziel, die Knie leicht gebeugt, den Rumpf nach vorne geneigt, so wie beim Skifahren. Statt mit einem richtigen Bogen wird erst mit einem PVC-Rohr geübt: Bogenhaltung, Sehne spannen, Ankerpunkt finden, lösen. Bald schon sind alle fit fürs Schießtraining. Steffi macht die Gäste mit dem Amerikanischen Flachbogen vertraut.

Das Schießtraining

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen stellen sich paarweise an der Schieß­linie vor den Ziel­scheiben auf. Wer vorne steht ist Schütze, wer hinten steht Pfeil­träger. Nach weiteren Einweisungen heißt es endlich „Schuss frei!“. Das Ziel ins Auge fassen und schon sausen die ersten Pfeile durch die Luft. Manche erreichen bereits ihr Ziel, andere landen im Pfeil­fang­netz dahinter und wieder andere segeln flach ins Gras. Erst auf das Kommando „Sicherheit“ dürfen die Pfeile wieder eingesammelt werden. Die Bogen­sport­leiter korrigieren Haltung und Technik und geben ein paar Tipps. Dann heißt es: weiterüben. „Am besten schießt ihr, ohne zu denken“, rät Steffi. Leichter gesagt, als getan. Der Kopf muss erstmal all die neuen Informationen verarbeiten und in Bewegung umsetzen! Zeit für eine Pause. Dann endlich geht es in den Parcours.

Der Parcours

Der Parcours besteht aus 10 Stationen mit 3D-Figuren und Zielscheiben. Hier wird der Schütze mit überlebensgroßen Ratten und Spinnen, einem stieläugigen Moor­monster, einem Dino mit Stachelrücken und zwei grimmig blickenden Orks konfrontiert. Trifft der Pfeil ins Kill, einem markierten Bereich auf dem Leib der Figur, hat der Schütze einen Volltreffer erzielt. 10 Punkte für das Team! Auch wer die Figur außerhalb dieser Linie trifft, bereichert das Punkte­konto der Gruppe um 5 Punkte. Wer Unterholz oder einen Baum­stamm trifft, geht ohne Punkte an die nächste Station. Wums! Schon steckt der Pfeil zielsicher im Stamm des Walnuss­baums. Die Spinne davor bleibt unverwundet. Dafür stecken vier Pfeile im Bauch des Dino­sauriers. Wenn das keine gute Ausbeute ist!

Wer den Kompakt­kurs Bogen­schießen bei Bogenlust absolviert hat, hat die erforderlichen Sicherheits­bestimmungen und Schieß­techniken gelernt, mit denen man eigen­verantwortlich an 3D-Parcours trainieren kann. In diversen Kursen und Trainings können die Kenntnisse gefestigt und erweitert werden.

Als alle Gruppen den Parcours absolviert haben, wird ausgewertet. Dennis grinst, als er den Namen der Gewinner­mannschaft liest: „Helden in Strumpfhosen“ führen mit 256 Punkten. René schießt noch ein Gruppen­foto und schon heißt es: Abschied nehmen.

Drei Stunden sind so schnell verflogen! Die Fotos kann sich jeder Kursteilnehmer zu Hause herunterladen. Eine schöne Erinnerung an einen schönen Tag beim Kompakt­kurs Bogen­schießen in Walberberg bei Brühl.